Friederike Altmann
"Wasseradern" nennt Friederike Altmann das Ergebnis ihrer aktuellen Recherche im Haftkeller der Gedenkstätte. Die unwirtliche Feuchtigkeit des Trakts, die unmittelbare Nähe des Flusses, aber auch weitere ambivalente Assoziationen haben die Dresdner Künstlerin zu ihrer behutsamen Untersuchung dieser Räume angeregt.
Friederike Altmanns Arbeiten reagieren auf den Erinnerungsort an der Bautzner Straße, besonders auf den Haftkeller. Nahtzeichnungen und Textilobjekte bilden Bezüge zum Element Wasser, das hier in seiner Ambivalenz für die menschliche Existenz wirkte - quälend, heilend, nährend oder bedrohlich.
Die Künstlerin arbeitet mit haptischen, bescheidenen Mitteln und Materialien, um den Zugang zu der einstigen Zwangssituation zu öffnen. Entstanden sind fragile Textilarbeiten, zarte Fadenzeichnungen, aber auch Abbilder einer historischen Zwangsarchitektur. Mit ihren Recherchen bleibt sie ganz nah am psychophysischen Erfahrungsraum der Inhaftierten und stellt den wissenschaftlichen Erkenntnissen eine ästhetische, assoziative Dimension zur Seite.
Kuratorinnen: Susanne Altmann, Christine Bücher
Ausstellungseröffnung am 25. September 2024, 18:00 Uhr, im Festsaal der Gedenkstätte