Geschichtskulturelle Turbulenzen? Aspekte des Erinnerns an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion
Podium: Prof. Dr. Anke Hilbrenner (Universität Göttingen), Dr. Kristiane Janeke (Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden), Dr. Ekaterina Makhotina (Universität Bonn)
Einführung und Moderation: Dr. Justus H. Ulbricht (Denk Mal Fort! e.V.)
Zum 80. Jahrestag des „Unternehmens Barbarossa“ steht die Frage im Raum, wie sich die Stadtgesellschaft Dresdens gegenüber diesem dunkelsten Kapitel der deutsch-russischen Beziehungen positioniert? Zum anderen aber wird zu debattieren sein, welche Rolle das Geschehen von damals in den heutigen Erinnerungskulturen Russlands und Weißrusslands spielt. Ausgehend vom erinnerungskulturellen Konsens, dass der Zweite Weltkrieg ein von Deutschland entfesselter Angriff- und Vernichtungskrieg war, bedarf es immer wieder der Anstrengung, die historischen Ereignisse von damals zu bewerten und zur heutigen gesellschaftlichen Situation in Beziehung zu setzen. 2020 meinte ein Historiker, wir lebten nicht mehr im „kalten Krieg“, sondern in einem „kalten Frieden“ mit Russland. So bietet die Rückschau auf den Juni 1941 die Möglichkeit, das gegenwärtige deutsch-russische Verhältnis zu reflektieren.
Eine Kooperation von Denk Mal Fort! e.V. und der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden
Abbildung: Sowjetische Geländegewinne von Dezember 1943 bis Ende April 1944, Wikimedia Commons